Station 188 auf
dem Weg zum
Harzer Wanderkaiser
Das
Gebiet der Teufelsmauer wurde
am 08. Juli 1852
durch den Landrat Weyhe von
Quedlinburg als ein „Gegenstand der Volkssage
und eine als seltene Naturmerkwürdig-keit berühmte
Felsgruppe“ unter Schutz gestellt, in dem er
jeglichen weiteren Abbau des Sandsteines verbot.
Dieses Schutzgebiet wurde dann einige Jahre später
auf das heutige Maß erweitert.
1935
wies eine Verordnung des Regierungs-präsidenten in
Magdeburg sie als ein Naturschutzgebiet aus, das
älteste Naturschutzgebiet Deutsch-lands.
Die Teufelsmauer kann
be-quem umwandert werden und bietet von einer
angelegten Platt-form auf dem Höhenzug einen
fan-tastischen Blick zum Harz und ins Harzvor-land.
Wer mit der Bahn von Quedlinburg
in Richtung
Thale fährt, sieht
das mächtige Gebilde der Teufelsmauer aus Sandstein,
welches sich in Königsstein, Mittelsteine und
Papensteine unterteilt, rechtsseitig der Bahn. |
Die Teufelsmauer
Als
in der Kreidezeit die Harzstollen empor gepresst
wurden, kam es auch zur Herausbildung des kleinen
und stellenweise unterbrochenen Höhenzuges, der am
Regenstein bei
Blankenburg beginnt und sich über acht Kilometer
hin bis zu den Gegensteinen bei Ballenstedt zieht.
Der schönste Teil (ca. 135,37 ha) liegt in der
Gemarkung Weddersleben und wird "Teufelsmauer"
genannt, der Aufregendste liegt in Blankenburg und
wurde
"Großvater"
getauft.
Schon im Jahre 1784 besuchte Goethe die
sagenumwobene Sandsteinwand und fand sie "So
merkwürdig schön".
Am
Anfang des 19.Jahrhunderts wurde der Abbau des
Sandsteines der Teufelsmauer immer lukrativer. Der
weiche Sandstein hatte eine gute Qualität, und der
harte Sandstein eignete sich sehr gut als Mauer- und
Pflasterstein. So nahmen die Betriebe, die sich mit
dem Abbau und der Verarbeitung beschäftigten, rapide
zu, so dass man von behördlicher Seite diesen
Prozess stoppen musste, um der Nachwelt diese
sehenswerte Gesteinsformation zu erhalten.
Am
17.09.2007 unternahm unser Fototeam eine Wanderung
zur Teufelsmauer bei Weddersleben. Es war unsere
erste bewusste Begegnung mit einer Glattnatter und
einem "Stempelkasten". Die Glattnatter kreuzte eilig
unseren Weg nach oben und sorgte für Unruhe bei
unserem jüngsten Teammitglied Timm (6 Jahre). Die
tolle Aussicht und der Wanderstempel Nr. 1
vertrieben jedoch die Angst. Fazit: Eine kurze
Wanderung durch einen Auenwald an der Bode mit einem
zünftigen Anstieg zu den
Resten der Teufelsmauer, der mit einem tollen Blick
auf das Harzvorland belohnt wird.
Sagen zur
Entstehung
Grenze zwischen Gut und Böse
Der Sage nach hatte der Teufel einst seinen
Knechten befohlen, an der Grenze seines
Reiches und Einflussgebietes eine gewaltige
Mauer zu errichten. Jedes Mal aber, wenn in
der Nacht das Werk vollendet war, brach bei
Sonnenaufgang ein Teil der Mauer wieder
zusammen. Die Sonnenstrahlen waren stärker
als die Kräfte der Finsternis und des Bösen.
Da erkannte der Teufel Zorn erfüllt, dass
seiner Macht Grenzen gesetzt waren.
Wutentbrannt griff er einen riesigen
Felsbrocken und zerstörte damit das
Mauerwerk weiter, so dass nur noch ein Rest
geblieben ist. |
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Der Teufel wollte Land von Gott haben
Gott und Teufel stritten sich
um den Besitz der Erde. Sie einigten sich,
Gott sollte das fruchtbare Flachland
behalten, der Teufel aber das erzhaltige
Harzgebirge bekommen.
Nun sagte Gott: "Wenn du eine Mauer um das
Land bis zum ersten Hahnenschrei baust,
gehört es dir." Der Teufel schleppte Steine
heran und fing an am Harzrand zu bauen. Die
Sonne ging auf und der Hahn krähte
als noch ein Stein fehlte.
Damit war die Arbeit vergeblich und die
Mauer stürzte zusammen.
So entstand die bizarre Form der
Teufelsmauer. |
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Der Teufel vom Blocksberg
Mit großer Sorge
sah der Teufel vom „Blocksberg“
aus, wie in seinem Reiche Kirchen und
Klöster errichtet wurden. Da er befürchtete,
hierdurch würde seine Macht gebrochen werden
und die heidnischen Opferstätten veröden,
beschloss er, eine riesige Mauer um den Harz
zu bauen. Sein teuflisches Werk konnte
jedoch nur im Schutz der Nacht gelingen und
musste bis zum ersten Hahnenschrei vollendet
sein. Schon früh auf den Beinen zum Markt
nach Quedlinburg war eine Bäuerin mit ihren
Waren und einem Hahn im Korbe auf dem
Rücken. Sie war verwundert, als sie auf
ihrem gewohnten Wege die gewaltige Mauer
erblickte, erschrak und stürzte, als sie den
Teufel sah. Ebenso erschrocken war der Hahn
im Korb und krähte so laut er konnte. Der
Teufel hörte den Hahnenschrei, glaubte
deshalb, dass die Nacht zu Ende sei und
zerstörte vor Wut die Mauer. Deshalb
entstand ihre ungewöhnliche Form. |
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