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Schlittenhunderennen im Harz
Nicht nur in
Alaska und Kanada gibt es Schlittenhunderennen - im
Winter treffen sich die Freunde dieses Sports auch
in den deutschen Mittelgebirgen und in den Alpen.
Zum Beispiel im Harz, im Thüringer Wald, im
Sauerland und im Schwarzwald gibt es jedes Jahr
große Veranstaltungen. Wo sonst Langläufer durch die
Loipen ziehen, messen sich dann die so genannten
Musher mit ihren Hunden. Viele Rennen locken eine
große Zahl von Schaulustigen an den jeweiligen Ort -
die Schlittenhunde sind auch Touristenmagneten.
In Mitteleuropa
finden die Rennen in den Monaten Oktober bis April
statt. Nur in dieser Zeit können die Schlittenhunde
vor Überhitzung geschützt werden, erläutert Petra
Möhler vom Schlittenhundeverein in Benneckenstein im
Harz (Sachsen-Anhalt). "Da bei uns in Deutschland
selten Schnee liegt, besitzen die Musher auch
Rollwagen, mit denen sie auch dann fahren können,
wenn kein Schnee gefallen ist."
Schlappohrige "Europäische Schlittenhunde", "Alaskan
Huskys" mit kurzem Fell und die beim Publikum
besonders beliebten "Sibirian Huskys" - so
unterschiedlich wie die teilnehmenden Hunderassen
sind auch die Wettbewerbsklassen. Von Vierer- über
Sechser- und Achter- bis hin zu Zwölfer-Gespannen
reicht die Bandbreite der jeweiligen Teamgröße. Die
Renndistanzen reichen von 10 bis 36 Kilometer.
"Stell dir vor: Drei Stunden, vier Stunden lang
links und rechts nur schöne Landschaft, kein Mensch
in der Nähe, und du kannst einfach nur fahren,
fahren, fahren", schwärmt Thomas Nottemann, der mit
seinen acht Sibirian Huskys jedes Jahr unter anderem
in Winterberg im Sauerland und in Todtmoos im
Schwarzwald an den Start geht. Hunderte Zuschauer
stehen dann an den Pisten, wenn das freudig
klingende, aber Ohren betäubende Jaulen der Tiere zu
hören ist. Beim Start sprinten dann 32 Hundebeine
gleichzeitig los.
Die Tiere
erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 40 km/h. Mit
Dressur oder einem antrainierten Zwang zum Laufen
habe diese Geschwindigkeit aber nichts zu tun,
erklärt Hundetrainerin Astrid Nottemann: "Das Ziehen
und das Laufen liegt diesen Hunden im Blut". Ein
junger Husky, dem man das erste Mal das Geschirr
überlegt, habe nur einen Gedanken im Kopf: "Ich will
nach vorne ziehen". Die Musher reisen mit ihren
Hunden meist schon einen Tag vor dem jeweiligen
Rennen an. Dann sind auch manche extra angereisten
Urlauber schon am Ort: Sie sehen dabei zu, wie die
Hunde festgemacht werden, und sie helfen den
Schlittenhundeführern beim Füttern.
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