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Die Heimkehle in
Uftrungen
Die Heimkehle ist
eine Gipshöhle, die als Schauhöhle zugänglich ist,
und liegt am Südrand des Harzes zwischen
Rottleberode und Uftrungen, östlich von Nordhausen.
Die Höhle kann im Rahmen einer 45-minütigen Führung
besichtigt werden.
Die Heimkehle ist
eine Gipshöhle/Ganghöhle mit einer Länge von etwa
1780 Metern (davon 700 Meter geführt begehbar). Der
größte Raum ist 65 Meter lang, 65 Meter breit und 22
Meter hoch. Durch die hohe Löslichkeit des Gipses
kommt es zur intensiven Verkarstung und dadurch zur
Bildung großräumiger Höhlensysteme. Durch die Nähe
zum Grundwasser sind bzw. waren viele Räume
wassergefüllt.
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Die Heimkehle
wurde 1357 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre
1649 besuchte sie der Prinz von Anhalt. Erst 1920
erfolgte die Erschließung der Höhle durch Theodor
Wienrich, wobei auch elektrisches Licht installiert
wurde. Am 12. September 1920 wurde die Schauhöhle
eröffnet. Da der größte Teil der Heimkehle zu dieser
Zeit von einem zusammenhängenden See bedeckt war,
befuhr man sie mit Booten.
Ab 1944 richteten die Nazis in der Höhle eine
bombensichere Produktionsstätte für die Junkerswerke
Dessau ein, die hier unter anderem Teile für das
Kampfflugzeug Ju 88 bauen ließen. Außerdem sollten
hier die V-Waffen produziert werden. Zunächst wurden
große Teile des Sees zubetoniert und anschließend
drei Produktionshallen und mehrere Tunnel gebaut,
von denen der größte auch mit LKW befahrbar war. Die
Tunnel und Zugangsstollen konnten wegen der
Weichheit des Gipses in relativ kurzer Zeit angelegt
werden. Zur Arbeit in den unterirdischen
Produktionsanlagen wurden Häftlinge des KZ
Dora-Mittelbau herangezogen. Wegen der Brutalität
der SS-Wachmannschaften und der klimatischen
Bedingungen in der Höhle war die Sterblichkeit unter
den Häftlingen sehr hoch. Zum Kriegsende wurde die
Höhle evakuiert, die Häftlinge wurden auf
Todesmärschen in andere KZ verlegt. Ein großer Teil
von ihnen kam ums Leben.
Nach dem Krieg wurde die Höhle wegen der
Produktionsstätten von den Alliierten als
Kriegsanlage betrachtet. Sie ließen 1946 alle
Zugangsstollen sprengen. Dabei erlitt die Höhle
durch Deckenabstürze und Einsturz von Seitenteilen
starke Beschädigungen. Ab 1953 erfolgte die
Wiedererschließung der Heimkehle. Es wurden neue
Ein- und Ausgangsstollen angelegt sowie die
Einbauten, soweit nicht bereits zerstört, entfernt.
Man findet in der Höhle heute daher kaum noch
Gebäudespuren. Die zubetonierten Seen konnten nicht
wiederhergestellt werden, da die Mächtigkeit und
Qualität des von den Nazis eingebrachten Betons eine
Entfernung desselben nicht zuließen. Sprengarbeiten
hätten zu einer weiteren Zerstörung der Heimkehle
geführt. So kann die Höhle jetzt zu Fuß begangen
werden. 1954 erfolgte die Wiedereröffnung als
Schauhöhle. Im Kleinen Dom, wo sich auch
Produktionsstätten befanden, errichtete die DDR eine
Gedenkstätte für die KZ-Häftlinge. Die Einweihung
des Karstmuseums erfolgte 1979. |