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Der Brocken oder Blocksberg
Ein wahrer Brocken
ist er. Mit seinen 1142 Metern über NN ragt er
deutlich aus der Landschaft und ist mit seinen
Aufbauten weithin zu sehen. Die Brockenkuppe gehört
geografisch zu Sachsen-Anhalt.
Als Teil der
Grenzanlagen der früheren innerdeutschen Grenze war
Sie für Urlauber von 1961 bis 1989 nicht zu
erreichen. Heute führen wieder Wanderwege auf den
Gipfel, den man aber auch mit der Brockenbahn
erreichen kann. Ein Hotel mit angeschlossener
Gastronomie gibt dem müden Wanderer Unterkunft und
dem hungrigen Reisenden Speis und Trank.
Der Brocken ist Bestandteil des Nationalparks Harz
und genießt besonderen Schutz. Sanfter Tourismus war
und ist Bedingung zur Erhaltung der Artenvielfalt an
Pflanzen und Tieren. Die Flora und Fauna hat sich in
der Zeit als Sperrgebiet sehr gut erholt und
entwickelt. Einige Arten, wie die Brockenanemone
kommen nur hier vor. Andere Arten wie der Luchs
wurden wieder angesiedelt oder aber eingeschleppt,
wie der Waschbär. Ihr zukünftiger Einfluss auf das
bestehende Gleichgewicht lässt sich noch nicht
einschätzen, sind Sie doch unmittelbare Fressfeinde
heimischer Vogelarten, die es auch ohne neue
Raubtiere besonders schwer haben. Wenn Sie also den
Brocken besuchen, genießen Sie die Aussicht und die
Wanderung. Bedenken Sie aber auch, das Sie sich in
einer Region bewegen, die den Menschen nicht gewohnt
ist. So kann (wie schon geschehen) eine einzige
achtlos weggeworfene Zigarettenkippe das Leben und
den Lebensraum vieler seltener Pflanzen und Tiere,
sogar ein ganzes Hochmoor für immer vernichten.
Der Regenfänger - Klimatische Bedeutung - oder warum
es hier so neblig ist:
Die vorwiegend aus Westen und Südwesten wehenden
Winde werden am Harz zum Aufstieg gezwungen, kühlen
sich ab und müssen Ihre Feuchtigkeit abgeben.
Besonders im Brockengebiet sind diese Niederschläge
bedeutend. Sie erreichen eine jährliche
Durchschnittsmenge von 1700 mm. Dieses ozeanisch
geprägte Klima äußert sich auch in den tagelangen
Nebeln, die die Brockenkuppe oft einhüllen. Die
Bedeutung als "Regenschattenspender" zeigt sich bei
Betrachtung der Niederschlagsmenge in den nördlichen
und östlichen Randgebieten des Harzes, die bei nur
700 mm liegt.
Die Schneedecke hält sich oft bis zu 160 Tagen im
Jahr. Durch Warmlufteinbrüche, wie wir sie in den
letzten Jahren häufiger beobachten, setzen
Tauperioden ein, die wieder von Frostperioden
abgelöst werden. Die Folge sind die Bildung des von
Skisportlern gefürchteten Harsches und Schneebruch
in den Forsten.
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