Der Konservator arbeitete
im Auftrag des Herzogs Alexander Karl von Anhalt-Bernburg, zu dessen Besitzungen Gernrode
damals gehörte und dessen Frau Friederike, die sich
der Erhaltung der bauhistorisch wertvollen und
geschichtsträchtigen Stiftsarchitektur besonders
angenommen hatte. Die Stiftskirche Gernrode ist ein
Fundus historischer und kulturgeschichtlicher
Raritäten: Die Krypta unter dem Ostchor der Kirche
gilt heute, neben der im thüringischen Rohr, als die
älteste bestehende Hallenkrypta nördlich der Alpen.
Das älteste in Deutschland erhaltene Beispiel einer
architektonischen Nachbildung des Heiligen Grabes
Christi in Jerusalem - ein Einbau im südlichen
Seitenschiff aus der Zeit von 1060 bis spätestens
1130, inspiriert durch die Einflüsse der frühen
Kreuzzüge - ist in motivischem Reichtum und
bildhauerischer Gestaltung unvergleichlich.
Heute
gilt das Stift als einer der besterhaltenen
frühottonischen Bauten. Von seiner zweiten Reise
nach Rom brachte Markgraf Gero 963 Reliquien des
heiligen Cyriakus mit. Kaiser Barbarossa, der 1188
in Gernrode weilte, stiftete für die
Stephaniekirche, die zweite historische Kirche, eine
Glocke. |