Das
Wasserregal bestand aus einer Vielzahl von
Stauseen und Stauteichen wie dem Oderteich
(ehemals 120, heute noch 65 Teiche), die
alle ähnlich konstruiert sind und die zur
Sammlung und Speicherung des Regenwassers
dienen. Das Wasser wurde in fast parallel zu
den Isohypsen der Hänge verlaufenden Gräben
(insgesamt ca. 500 km Gräben) gesammelt und
in die Teiche geleitet, teilweise über große
Entfernungen, wie zum Beispiel der
Dammgraben, der Wasser aus der Region des
Brockens über 25 km bis nach Clausthal
leitet oder
Rehberger Graben, welcher zu Beginn des
18. Jahrhunderts angelegt wurde und der
Wasserversorgung der Bergwerke von St.
Andreasberg diente. Die Teiche geben ihr Wasser an eine
weit verzweigte Reihe von Gräben und
Wasserläufen ab, welche teils oberirdisch,
teils unterirdisch verlaufen, damit
schließlich das Wasser in den Gruben die
Wasserräder antreibt. Ein komplexes System
sorgt dafür, dass für jedes Wasserrad eine
angemessene Menge an Wasser zur Verfügung
steht. Überdies kann das Wasser durch
stetige Weiterführung auf mehreren Ebenen
genutzt werden. Die Wasserräder selbst, die
teilweise als Kehrräder ausgelegt waren,
hatten verschiedene Aufgaben. Zum Beispiel
sollten sie das Wasser aus Gruben pumpen
oder Personen- und Materialtransport in die
Schächte ermöglichen, wofür teilweise
abenteuerlich wirkende Hebelkonstruktionen
(Kunstgestänge, Fahrkünste) verwendet
wurden. Die Stauseen und Wassergräben sind
heute noch weitgehend erhalten, die
Wasserräder selbst aber sind überwiegend
nicht mehr vorhanden, auch wenn einige
rekonstruiert sind.
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