Sangerhausen
Sangerhausen liegt
am östlichen Rand der Goldenen Aue, einem
fruchtbaren Tal zwischen Harz und Kyffhäuser, das
von dem Fluss Helme durchflossen wird. Durch die
Stadt selbst fließt der Fluss Gonna.
Sangerhausen ist
eine fränkische Gründung und wurde erstmals 840 im
Zehntverzeichnis der Abtei Hersfeld urkundlich
erwähnt. In einem zwischen 881 und 899 entstandenen
Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird
Sangerhausen als zehntpflichtiger Ort Sangerhus im
Friesenfeld genannt. 991 gehörte das Dorf zum
Kloster Memleben, 1194 wurde ihm das Stadtrecht
verliehen. 1263 erhielt die nunmehrige Stadt eine
Stadtmauer und 1485 fiel sie an die albertinische
Linie der Wettiner. Wichtiger Wirtschaftszweig war
seit dem Mittelalter der Silber- und Kupfer-Bergbau.
Da sich viele Bürger von Sangerhausen 1525 am
Bauernkrieg beteiligten, wurde die Stadt mit 5.000
Gulden und sieben Hinrichtungen bestraft. Erst nach
dem Tod Herzog Georgs des Bärtigen setzte sich 1539
die Reformation durch. Bis zum 19. Jahrhundert ging
der Bergbau allmählich zurück.
1815 wurde Sangerhausen preußisch. Der Anschluss an
das Eisenbahnnetz erfolgte am 10. Juli 1866 durch
die Halle-Kasseler Eisenbahn. 1880 kam noch die
Bahnstrecke nach Erfurt hinzu. Die
Industrialisierung führte zur Ansiedlung von
Fabriken, die Feilen, Fahrräder, Malz, Klaviere,
Maschinen, Möbel und Zucker herstellten. Bereits
während des Zweiten Weltkriegs wurden Sondierungen
zur Wiederaufnahme der Bergbaus vorgenommen. 1951
begann mit dem VEB Thomas-Müntzer-Schacht wieder die
Förderung von Kupfererz, die jedoch nach der
Wiedervereinigung eingestellt werden musste, da die
Gestehungskosten den Weltmarktpreis um mehr als das
Zehnfache übertrafen.
Zeuge des einstigen Bergbaus sind der Museumsschacht
Wettelrode und die riesige Abraumhalde (Schachthalde
genannt) im Norden der Stadt.
In der Stadt
liegen drei mittelalterliche Kirchen: die
Marktkirche St. Jakobi, St. Ulrici (eine im Kern
romanische Pfeilerbasilika) und die Marienkirche.
Auch einige Profanbauten wie das Alte Schloss (nur
noch Reste), das Neue Schloss oder das Rathaus
stammen noch aus dem Mittelalter. Sehenswert ist des
weiteren der mittelalterliche Stadtkern mit seinen
Bürgerhäusern aus der Zeit der Renaissance.
Seit 1907 gibt es eine Neuapostolische Kirche. Die
neugotische, katholische Herz-Jesu-Kirche wurde 1894
geweiht.
In Sangerhausen befindet sich seit 1903 das
Europa-Rosarium mit der größten Rosensammlung der
Welt. Im Spengler-Museum befindet sich das
vollständige Skelett eines Alt-Mammuts.
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